Hauptsächlich aus Neugier (und weil ich gerne
lerne) habe ich am 20.09.2003 selbst die Prüfung zum CSWP
in Angriff genommen und auch erfolgreich bestanden.
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CSWP ist das offizielle Kürzel von Certified
SolidWorks Professional, einer Initiative von SolidWorks um einen weltweit
einheitliche Zertifizierung und Testrahmen für Anwender und Supporter von
SolidWorks zu schaffen.
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Das weltweit einheitliche Zertifizierungsprogramm für SolidWorks Professionals kann die Basis für Anwender und Personalverantwortliche, Lieferanten und Auftraggeber, Support und Kunden sein. In diesem fairen, umfassenden Test werden große Teile des Umgangs und der Kenntnis von SolidWorks überprüft, aber auch die Erfüllung und Verständnis von Konstruktionsabsichten und -aufgaben in klar definierten Zeiträumen in den Vordergrund gestellt.
So sind alle Aufgaben und deren Kriterien bereits zu Beginn überschaubar und selbst für Anwender mit 6 bis 12 Monaten Erfahrung lösbar. Aber mit den auch im Arbeitsalltag vorhandenen Komponenten "Zeitdruck" und "Konstruktionsrichtlinien" bildet sich eine anspruchsvolle Mischung aus synthetischer Wissensabfrage und realem Anwendungsvermögen.
Die Kriterien des Zertifizierungsprogramm zu bestehen ist eine Herausforderung, die Aufteilung in theoretischen Teil, praktischen Alltagsaufgaben und vertiefenden Spezialbereich gelungen. Der Zeiteinteilung ist angemessen, erfordert zügige Bearbeitung der Aufgabenstellung ohne künstlichen Druck zu erzeugen.
Unterm Strich ist der CSWP (Certified SolidWorks Professional) kein gewöhnliches Zertifikat, dass durch einen halben Tag Schulung mit eingekauft wird; durch die weltweite Vergleichbarkeit ist diese Zertifizierung nicht nur für Anwender selbst eine Möglichkeit ihre Kenntnisse unter Beweis zu stellen und so ihren Marktwert zu steigern. Personal- und Projektverantwortliche können dies als Grundlage für Auswahl von Projektbeteiligten, Ingenieurbüros oder auch für internen und externen Support nutzen, und das nicht nur im eigenen Unternehmen.
In Deutschland gibt es verschiedene SolidWorks-Partner, die die Zertiftierung zum CSWP durchführen dürfen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Zertifizierung bei Christian Albu von CADCASE; dort gibt es Informationen in deutsch zum Anspruch und der Durchführung (http://www.cadcase.de/pages/zertifi.shtml)
An
besagtem Morgen gegen 8:30 trat ich also ohne konkrete Vorstellung, was mich so
erwarten würde, zur Prüfung an. Zunächst begeisterte mich einmal die Möglichkeit
an einem nagelneuen DELL M60 Notebook zu arbeiten, aber schon nach kurzer Zeit
war das vergessen, denn der Test nach mich doch recht klar in Anspruch.
Zunächst wurde detailliert erläutert, wie der gesamte Test abläuft, wie die Zeiteinteilung ist und in welche Bereiche sich dies gliedert.
Dann kam der theoretische Teil, die maximal zur Verfügung stehenden 75
Minuten brauchte ich zwar nicht ausschöpfen, aber ich war doch sehr überrascht
(um nicht zu sagen "geschockt"
), wie viele Fragen ich im ersten Durchgang zunächst einmal zurückstellen
musste. Mit einem laufenden SolidWorks oder der Hilfe vor der Nase wäre
das sicher kein Problem gewesen, aber so war es schon recht anspruchsvoll.
Dann kam der praktische Basisteil für den ca. 4-5 Stunden veranschlagt werden. Alle gängigen Bereiche von Einzelteilmodellierung, Baugruppen, Übernahme und Reparieren von Teilen Anderer, Zeichnungsableitung inklusive Stückliste und einiges mehr werden im Test mit einbezogen. Die Konstruktionsaufgaben sind klar beschrieben, die Konstruktionsrichtlinien nach denen die Dokumente aufgebaut sein müssen schon zu Beginn vorhanden; und man sollte sich daran halten.
Die Aufgaben in sich sind nicht besonders schwierig und können sicher von jedem mit 6-12 Monate Erfahrung in SolidWorks erzeugt werden, aber zusammen mit dem festen Zeitrahmen und den Richtlinien, die durchaus anders sein können, als man das selbst gewohnt ist, kommt dieses Gefühl "wie im richtigen Leben" auf, wenn der Konstruktionsleiter einem morgens einen Stapel Skizzen hinlegt und sagte, dass die bis Abends fertig sein müssen.
Der letzte Teil der Prüfung besteht dann aus einer praktischen Modellierungsaufgabe eines selbst gewählten Vertiefungsbereichs, zur Wahl standen hier Blech, Formenbau, Top-Down-Baugruppe und fortgeschrittenes Modellieren. Ich selbst "arbeite" ja nicht mit SolidWorks, so habe ich mich für das Blech entschieden, dass hatte die wenigsten Ansprüche, mit denen ich noch gar nichts anfangen konnte und die ich mir dann aus der Hilfe zusammen gesucht habe.
Nach gut 7 Stunden hatte ich dann alles hinter mich gebracht, da die Software des theoretischen Tests direkt das Ergebnis heraus wirft und auch die Punkteverteilung der praktischen Bereiche schon auf dem Aufgabenblatt mitgegeben werden war ich nach dem überschlagen der Punkte schon sicher die Prüfung bestanden zu haben.
Üblicherweise dauert die Bearbeitung wohl ein paar Wochen, da die Ergebnisse gerade des praktischen Teils automatisiert in USA nochmals gecheckt werden und dann die Zertifikate wieder den Rückweg bis zur Verteilung antreten müssen.
Umso erstaunter war ich dann auf der nur drei Tage später stattfindenden SolidWorks World Europe 2003 mein Zertifikat direkt aus den Händen von John McEleney, der übrigens auch selbst die CSWP-Prüfung abgelegt und bestanden hat (wie viele CEO oder Vorstandsvorsitzende in Deutschland kennen Sie, die so etwas tun würden?), in Empfang zu nehmen. Da hatte sich Christian Albu mächtig ins Zeug gelegt, sich eine Nacht mit Korrekturen um die Ohren gehauen und John gefragt, ob er das Zertifikat unterschreiben und übergeben würde. Und das hat er wohl gerne getan.
So schnell wird es wohl nicht immer gehen, aber ich bin mir sicher, dass in den kommenden Monaten, wenn nicht gar Jahren, die bestandene Zertifizierung ein nicht zu unterschätzendes Qualitätssiegel sein wird. In diesem Sinne kann ich nur allen empfehlen sich der Herausforderung zu stellen, es lohnt sich.
| Kritik und Anregungen bitte an Stefan Berlitz. Letzte Änderung dieser Seite am Mittwoch, 03. Dezember 2008 16:23 |