Die 2D-Zeichnung ist die altbewährte Unterlage der Fertigung und auch in
Konstruktion und Entwicklung die noch meistbenutzte Darstellungsform. Das selbst bei im Grunde sehr simplen Konstruktionen ein 3D-Modell vor allem in Verbindung mit der Konstruktionshistorie die bessere und verständlichere Variante ist zeigt das folgende Beispiel, das schon an eine Denksportaufgabe grenzt und auch mehr als Spaß zu verstehen ist. Und wer mit der unten stehenden Aufgabe noch nicht genug hat kann einfach auf der Seite mit noch mehr kniffligen Konstruktionen nachschauen. |
Sie können sich ja mal den Spaß gönnen, die Zeichnung machen und in die Werkstatt geben und sich die ratlosen Gesichter anschauen. Oder Sie gehen zu Ihrem Arbeitsvorbereiter und sagen, Sie hätten eine Anforderung eines Kunden bekommen und er möchte bis zur Frühstückspause bitte den Arbeitsplan dafür erstellen. Oder an den Einkauf, er solle bei dem meistgehassten Zulieferer dieses Teil anfragen. Oder, oder, oder ...
Aber, seien Sie besser darauf gefasst gegebenenfalls zu erklären, was das eigentlich für ein Ding ist, wenn Sie nicht kurz vor Weihnachten noch Schläge einstecken wollen. Wenn Sie dann relativ souverän "nur zum besseren Verständnis" das Bild des 3D-Modells aus der Tasche ziehen können oder noch besser eben am Bildschirm zeigen und die Konstruktionshistorie schrittweise durchblättern, werden sich alle vor die Stirn schlagen und sofort begreifen, wie das geht.
Sie wissen es wirklich nicht? Hä, hä, hä ... Ging mir genauso. Ich hab knapp eine Woche geknobelt und mir auch den Klapps auf die Stirn gegeben, als ich es endlich rausgefunden hatte. Da ich keine Schläge von Ihnen einstecken möchte liefere ich die Lösung mal lieber direkt mit.
Ich wollte zuerst ein bisschen sadistisch sein und die Lösung nicht veröffentlichen (oder erst nächste Woche nachschießen, damit Sie auch bestimmt noch mal auf meine Seiten kommen :-)), aber ich hab's mir dann doch anders überlegt (von wegen der Schläge und so ...).
Wer sich aber selbst nicht um diesen Spaß bringen will, sollte sich versuchen unter Kontrolle zu halten und hier nicht weiter lesen. Um Ihnen dabei optisch zu helfen, hab ich die Lösung weiter nach unten auf die Seite gelegt und einen etwas größeren Zwischenraum gelassen; ist also kein Fehler bei der Übertragung oder in Ihrem Browser, sondern Absicht.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
. So, Sie wollen schon gucken. Nur noch ein bisschen tiefer ...
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
. Hey, Sie sind ja immer noch da. Sie scheinen es ernst zu meinen ...
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Na gut, soviel Durchhaltevermögen sollte belohnt werden. Also hier ...
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Okay, ich weiß auch, das macht die Sache zwar anschaulicher, aber nicht einfacher. Erst der Blick auf die Konstruktionshistorie lässt den "Aha-Effekte" raus. Also schauen wir uns die drei Schritte nacheinander an.
Einfach, oder? Jedenfalls, wenn man weiß wie es geht.
Wenn ich die ganze Sache nicht vernünftig erklärt haben sollte, laden
Sie sich doch einfach das Modell herunter. Das ZIP File
des Modells ist nur 11.278 Bytes groß. Das Modell ist im 98Plus Format (es gibt doch noch einige Leute, die nicht die 99 einsetzen, und damit kann man es ja auch laden). Ich hab's aus Speicherplatzgründen in der Drahtdarstellung in ein ganz frisches File abgespeichert, die restlichen Tricks mit Unterdrücken des Basisfeatures etc. brachten in diesem Fall nicht mehr viel. |
Wie auf dem Bild zu sehen ist sind die sichtbaren Kanten senkrecht und waagerecht angebracht, nicht diagonal (und lassen sich auch nicht so ausrichten, dass das dann funktioniert).
Peter Bührmann hat mir als Erster die rechts abgebildete Lösung als IGES-File geschickt. Wenn Sie
sich das selbst ansehen wollen, laden Sie sich doch einfach das File herunter. Das ZIP File des IGES-Files ist nur 12.444 Bytes
groß. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie er das gemacht hat (in SolidWorks), da ich im ersten Versuch das nachzumodellieren echte Probleme mit den Null-auf-Null-Bedingungen habe. Aber das wird doch rauszukriegen sein ... Mittlerweile haben wir es rausbekommen: das war als Baugruppe modelliert und dann als IGES exportiert. Ferner kann man die Kreuze in den Zeichnungsansichten nicht genauso anordnen, wie in der Aufgabe gefordert. Aber trotzdem: Hut ab vor dieser Version!! |
Diese Variante scheint mehrere Lösungsmöglichkeiten für Leute mit Phantasie zu haben, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Dirk Buchner hat das Modell mit richtigen Features entwickelt, dabei Flächen genutzt. Schauen Sie sich mal die Modellhistorie an (dafür einfach das Bild anklicken) |
Ich hoffe, Sie hatten Ihren Spaß an dieser Aufgabe. Für mich ist das Wichtige: dies ist ein sehr schönes, wenn auch drastisches Beispiel für die Vorteile von 3D und der Konstruktionshistorie.
Wenn Sie auch solche Beispiele haben oder andere "seltsame" Konstruktionen mit mir teilen möchten mailen Sie mich doch einfach unter Stefan.Berlitz@solidworks.cad.de an.
Kritik und Anregungen bitte an Stefan Berlitz. Letzte Änderung dieser Seite am Donnerstag, 01. Februar 2007 17:40 |